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Führung durch die Redaktion der Salzburger Nachrichten - 13. Februar 2024

Es riecht ganz eindeutig nach Papier! 

 

Dienstag, 13. Februar 2024, 18:00 Uhr - Wir besammeln uns im Foyer der Salzburger Nachrichten (SN) und folgen unserem Guide für den Abend, Thomas Reiner, die Treppe hinauf in den SN-Saal. Hier erhalten wir auf der grossen Leinwand eine erste Vorschau auf die Zeitungsausgabe von morgen. Und Informationen über deren Entstehung. So erfahren wir, dass Karikaturist Thomas Wizany seine Zeichnungen oft aus der Toskana an die SN sendet. Man schickt ihm einen Artikel und bekommt eine Karikatur zurück. (Ich überlege mir, ihm diesen Text hier zu senden. Was würde wohl von ihm zurück kommen?).

Der Zusammenhang mit den USA

Die SN wurden 1945 von den Amerikanern gegründet => 90% der Grundsätze stammen aus den Auflagen, welche die Amerikaner mit der Lizenzvergabe 1945 verbunden haben. Eines der Highlights des Abends: Wir erhalten eine Kopie der 1. Ausgabe der SN vom Donnerstag, 7. Juni 1945 ausgehändigt. Sie war eine A3 Seite gross, hinten und vorne bedruckt. Ein einziges schwarz-weisses Foto enthält sie. Unten rechts in einem Kasten steht: "Unser Blatt - Mit dem heutigen Tag beginnend, soll Salzburg wieder seine Tageszeitung haben...". 

Die Schlagworte des Abends

Die Schlagworte des Abends von Thomas Reiner: Pro + Contra reisserische Titel / 80% Recherche / 20% Schreiben / dpa = deutsche Presseagentur / apa = österreichische Presseagentur / Themenauswahl / Künstliche Intelligenz / Social Media Team / Korrektorenteam / 1 Rolle Papier = 2500 Kilo schwer / 6-8 Rollen Papier für 1 Produktion / 4 Platten pro Zeitungsseite / Druckmaschine = 15 Meter lang (!!!) und 3 Stockwerke hoch (!!!) / 700 Meter Papier werden pro Minute bedruckt / 40km/h / ca. 50 Personen arbeiten in der Redaktion / ca. 200 Personen arbeiten total für die SN / Druckerei hat eigene Angestellte / Familienunternehmen / Salzburger Verlagshaus / Stadtnachrichten / Salzburg 24 / ca. um 19:15 Uhr erfolgt der Andruck der Österreich Ausgabe / ca. um 23:30 Uhr wird die Salzburg Ausgabe gedruckt / Das Zielpublikum ist zwischen 50 - 85 Jahre alt.  

Zeitreise: Wir halten heute schon die Nachrichten von morgen in der Hand

Um 19:19 Uhr ist es dann soweit: Wir halten ein frisch gedrucktes Exemplar der Ausgabe der morgigen Zeitung in der Hand!

Redaktionssitzungen am Stehtisch

Thomas Reiner führt uns am langen Stehtisch vorbei, an dem um 9:00 Uhr und um 14:00 Uhr die Redaktionssitzungen stattfinden. In der Nähe stehen auch zwei schalldichte, futuristisch anmutende Kabinen mit Glastüren. Der eine oder andere von uns wagt sich zum Test, ob wirklich kein Schall austreten kann, hinein. 

Die Bleisetzmaschine

Auch an einer bis 1983 in Betrieb gewesenen Bleisetzmaschine kommen wir vorbei. Deren Betrieb war laut, heiss und giftig, wie wir erfahren. 

Papierlager und Druckerei

Eindrücklich sind auch das Papierlager, der riesige Drucker und die, wie dem Laien scheint, kreuz und quer an der Decke entlang fahrenden Fliessbänder mit den hängenden Zeitungen.

Nächtlicher Transport nach Italien

Als wir hinaus in die Nacht treten, steht gerade ein weisser Lieferwagen mit offenen Türen an der Rampe. Er befördert einige Bünde der morgigen Zeitung zu einem Übergabeort in Österreich. Von dort werden sie weiter transportiert in Richtung Ihres Bestimmungslandes: Italien. 

Umtrunk mit Verpflegung

Nach der eindrücklichen Führung durch das Gebäude der SN geniessen wir zum Abschluss vor dem SN-Saal noch einen kleinen Umtrunk mit Verpflegung. Hier schiessen wir auch unser Gruppenfoto mit unserem Guide Thomas Reiner.

Herzlichen Dank an die SN und Thomas Reiner für die interessante Führung! Herzlichen Dank an unsere Präsidentin Dr. Maria Ganauser fürs Organisieren dieses Abends!

Informationen zu kommenden Events finden Sie hier

Text: Manuela Schnegg    Fotos: Werner Riedl

 

Nachtrag von Werner Riedl bezüglich Schriftgiessmaschine:

Im 20. Jahrhundert wurde die Arbeit des Setzers mechanisiert. Die Monotype-Setzmaschine, eine automatische Schriftgiessmaschine, die einzelne Lettern nach einem Giesszettel goss, und die Linotype veränderten den Ablauf, aber nicht das Prinzip der Bleilettern-Technik. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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