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Jahresausflug - Bergbau und Gotik Museum Leogang - Bayrische Ramsau - Hintersee - 27. Mai 2023

Die womöglich älteste Darstellung von Amerika auf Papier und

das Horn eines Einhorns gesehen!

 
Bei schönem Wetter und sommerlichen Temperaturen nimmt unser Bus um kurz nach 8 Uhr am Samstag, 27. Mai 2023 Fahrt auf. Los geht es auf unseren diesjährigen Jahresausflug.
 
Obwohl gemunkelt wird, es könnte am Pfingstsamstag viel Verkehr haben, kommen wir ohne Stau an unserem ersten Ziel an: Das Bergbau- und Gotikmuseum in Leogang. 
 
Gleich zu Beginn informiert uns Kustos und Obmann Andreas Herzog darüber, dass das Museum sich in regem Austausch mit 4 US-Institutionen befindet: 
 
Philadelphia Museum of Art
 
University of California
 
Cleveland Museum of Art
 
Harvard University
 
 
 
 
Eingerichtet hat das Museum der heutige Ehrenobmann und Kuratoriumsvorsitzende Professor Hermann Mayrhofer. Er startete mit 0 Exponaten und hat es über 30 Jahre lang zu der Schatzkammer an gotischen Kunstwerken ausgebaut, die es heute ist. Ca. 800 Jahre alt ist das Haus, in dem sich das Museum heute befindet. Es war usprünglich einmal die Grenze zwischen Salzburg und Österreich. Sie haben richtig gelesen! Ich konnte es auch kaum glauben, doch später hörte ich diesen Satz noch mehrmals, also muss es wohl stimmen. 
 
Von Monika Wölferl werden wir nun durch die verschiedenen Räume geführt. Ein Raum ist der heiligen Anna gewidmet, Schutzpatronin des Silberabbaus. In einem anderen sehen wir ein goldenes Vlies aus früheren Zeiten. Heute wird dieses von Karl von Habsburg getragen. (Erinnern Sie sich an den Vortrag des Paneuropa Forums Salzburg? Die Paneuropa Bewegung Österreich wird aktuell ebenfalls von Karl von Habsburg präsidiert!).
 
Wir sehen die Gebetsnuss von Maria von Burgund (die verheiratet war mit Kaiser Maximilian); einen filigran gefertigten Holzkamm für Krönungszeremonien; eine Armbrust aus Horn gefertigt; eine restaurierte gotische Ledertapete, wahrscheinlich aus der goldenen Stube der Festung Hohensalzburg stammend (befindet sich aktuell in Prüfung); ein goldenes Kreuz hergestellt in Limoges, Frankreich; ein Hostieneisen; etc. 
 
Dann stehe ich schliesslich vor dem Exponat, das mich heute am meisten fasziniert: ein ca. 2,5 Meter hohes, unten ca. 10 cm breites nach oben hin immer dünner werdendes Horn aus weissem Material. "Das muss das Horn eines Einhorns sein!", denke ich, fotografiere es aufgeregt und höre dann jedoch sogleich von unserer Führerin, dass es "nur" der Stosszahn eines Narwals ist... Naja, für mich bleibt es das Horn eines Einhorns, ein bisschen Fantasie darf man sicher noch haben.
 
Zuletzt kommen wir heute einmal mehr in einen Raum mit einer bedeutenden Sammlung. Die Tür zu diesem Raum ist abgeschlossen und muss zuerst umständlich geöffnet werden. In dem Raum befindet sich die Sammlung von Nora von Watteck im Originalzustand. Gestorben ist sie ca. 1993. Ihr Mann Arno lebt aktuell noch, wie wir erfahren.
 
Am Meisten beeindrucken mich 4 gemalte Bilder der Freimaurer. Eines von Ihnen sei das älteste Gemälde auf Papier auf dem Amerika dargestellt wird (was eine der 4 amerikanischen Insitutionen weiter oben sehr überrascht habe - da sie davon ausgegangen war, dass sie selbst bereits im Besitz eben dieses sei).
 
Die 4 Bilder der Freimaurer sind betitelt mit:
 
ASIA / EUROPA / AFRICA / AMERICA
 
das zentrale Tier in der Mitte jedes Bildes zeigt: 
 
KAMEL / PFERD / LÖWE / KROKODIL 
 
die Tiere symbolisieren:
 
LUFT / ERDE / FEUER / WASSER
 
Es würde zu weit führen, auf alles Exponate der Ausstellung einzugehen. Sagen kann ich nur, dass meiner Meinung nach das Museum nur das Beste vom Besten ausstellt. Kein Wunder, dass es mit 4 Institutionen in den USA in regem Austausch ist. 
 
Nach einem stärkenden Mittagessen im Gastgarten des nahen Restaurants Hüttwirt fahren wir im Bus weiter nach Ramsau in Bayern. Dort informiert uns Per Aline Merz-Gödde von den Gästeführern Berchtesgaden, dass Ramsau zum 1. Bergsteigerdorf Deutschlands ernannt wurde; dass dort nie die Pest wütete, da es nur 3 Eingänge zu diesem Gebiet gab und wann immer man von der Pest hörte, man diese rigoros schloss. Über eine Brücke mit nur einem Geländer (damit früher der Bäcker mit seinem breiten Wagen darüber fahren konnte) führt sie uns zum Kleingradierwerk Ramsau aus dem 18. Jahrhundert. Dort wird Salzwasser über Zweige des Weissdornbusches laufen gelassen, damit es verdunstet und sich der Salzgehalt erhöht. Sie gibt auch jedem von uns ein Muster dieses Salzes mit auf den weiteren Weg. 
 
Schliesslich fahren wir im Bus weiter durch eine malerische Kulisse bestehend aus Bergen, gemähten Wiesen und kurvigen Strassen nach Hintersee. Dort begeben sich einige von uns gleich ins Gasthaus Seeklause. Einige nehmen den ca. 3.5 Kilometer rund um den See führenden Spaziergang in Angriff. Das Wasser des Sees ist glasklar; der Rundweg von kühlenden, schattenspendenden Bäumen gesäumt. Wir entscheiden uns auf halbem Weg, das Fährboot zurück zu nehmen. Dazu hängen wir einen orangen Rettungsring auf eine weisse Fläche. Der Fährmann sieht unser Zeichen von der anderen Seeseite aus und setzt sofort über, um uns zu holen. Wie wir später von weiteren Mitgliedern hören, haben einige auch eine ganze See-Rundfahrt per Fährboot unternommen. 
 
Zuletzt sitzen wir alle im Gasthaus Seeklause bei Getränken, Mehlspeisen und Eisbechern noch auf der Terrasse zusammen, bis uns um ca. 18H15 der Bus schliesslich wieder zurück nach Salzburg bringt.  
 
Vielen Dank an Lilo Lacourtiade für das Origanisieren unseres erneut wunderbaren Jahresausflugs! Ich freue mich jetzt schon auf den Nächsten in einem Jahr. 
 
Text: Manuela Schnegg     Fotos: Werner Riedl
 
Monika Wölferl (rechts, in Tracht) führt uns durch das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang.
 
Eingerichtet hat das Museum der heutige Ehrenobmann und Kuratoriumsvorsitzende Professor Hermann Mayrhofer.
 
Professor Hermann Mayrhofer startete mit 0 Exponaten. Er hat das Museum über 30 Jahre lang zu jener Schatzkammer an gotischen Kunstwerken ausgebaut, die es heute ist.
 
Ein Raum ist der heiligen Anna gewidmet. Sie ist die Schutzpatronin des Silberabbaus.
 
Auch das Thema Bergbau findet seinen Platz.
 
Ca. 800 Jahre alt ist das Haus, in dem sich das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang heute befindet. Es bildete usprünglich einmal die Grenze zwischen Salzburg und Österreich. 
 
Kustos und Obmann des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang Andreas Herzog mit einem unserer Mitglieder vor einem reich verzierten Kachelofen.
 
Kustos und Obmann Andreas Herzog weist uns in der originalbelassenen Schatz- und Wunderkammer von Nora von Watteck auf die Besonderheiten der vier Freimaurerbilder ASIA / EUROPA / AFRICA / AMERICA hin.
 
Detailansicht der womöglich ältesten Darstellung von Amerika auf Papier.
 
Im Souvenirshop des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang endet unsere Führung.
 
Zum Mittagessen begeben wir uns zum nahe des Museums gelegenen Hüttwirt.
 
Auf der Führung durch den bayrischen Ort Ramsau vor der Kirche, die wir zuvor auch von Innen besichtigt hatten.
 
Am späteren Nachmittag treffen wir am Hintersee ein, der laut Auskunft des Fährmanns auf Nationalparkgebiet liegt. Mit einem Spaziergang um den See, einer Fährüberfahrt, einer Bootsrundfahrt oder einer direkten Einkehr im Gasthaus Seeklause kommt unser diesjähriger Jahresausflug zum Abschluss.
 
Hier noch das im vermeintliche Horn eines Einhorns (tatsächlich handelt es sich dabei um den Stosszahn eines Narwals).
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